Es könnte theoretisch durchaus Mittel geben. Sie wirken jedoch nicht, wenn die Viren bereits tief in die befallenen Schleimhäute und in die Schleimhautzellen eingedrungen sind. Dort sind sie gegen Medikamentenwirkstoffe geschützt. Man kann die Viren dann nur noch zerstören, wenn man die Zellen und damit die Schleimhaut zerstört. Hinzu kommt, dass es sehr viele unterschiedliche Virenstämme gibt, die Erkältungen hervorrufen können. So gibt es alleine über 200 verschiedene Viren, die sich in den Atemwegen vermehren und zu Erkältungssymptomen in den Atmungsorganen führen können. Das Rhinovirus, das nach Schätzungen von Forschern für 40 Prozent aller Erkältungen verantwortlich ist, hat um die 100 verschiedenen Stämme. Weitere Viren, die zu Beschwerden in den Atemwegen führen können, sind die Koronaviren (verantwortlich für 10%), die Respiratorischen Synzytial-Viren oder RSV (10% bis 15%), die Adenoviren, die Parainfluenzaviren und die Enteroviren.8 Wegen dieser Vielzahl von Viren und weil diese sich ständig in ihrem genetischen Material verändern, gibt es keine Schutzimpfung gegen Erkältungen.
Im Unterschied zu Krankheiten wie Pocken oder Kinderlähmung gibt es keine universelle Behandlung mit einem Wirkstoff, der alle Erkältungsviren abdeckt. Fortlaufende Entwicklungen in der Natur, welche immer neue Virusvarianten hervorbringen, z.B. bei der Übertragung von Tieren auf den Menschen (Schweinegrippe), stellen die Menschheit vor immer neue Herausforderungen.
Zwar sind Erkältungen in der Regel nicht lebensbedrohlich, jedoch machen es ihre weltweite Verbreitung und der Leidensdruck, der durch die Symptome erzeugt wird, erforderlich, weiter zu forschen und sicherzustellen, dass Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen, die eine Linderung der Symptome bewirken oder das Erkältungsvirus bekämpfen, um die Ausbreitung von Erkältungswellen zu verhindern.